Lebensräume
Die Graue Skabiose wächst in trocken-warmen Gebieten auf basenreicheren, nährstoffärmeren Standorten in Trockenrasen. Diese Lebensräume beherbergen oft artenreiche Pflanzengesellschaften und sind Hotspots der Artenvielfalt.
Subpannonische Steppen-Trockenrasen
Kurzbeschreibung: Subkontinentale Steppenrasen mit Vegetation des Verbands Festucion valesiacae und verwandter Syntaxa. Die Bestände können primär oder sekundär entstanden sein. Der Lebensraumtyp findet sich einerseits auf tiefgründigen Böden und andererseits auf flachgründigen südexponierten Felshängen. Er ist durch ein (sub)kontinental getöntes Klima mit warmen Sommern und kalten trockenen Wintern gekennzeichnet. Zu den typischen Pflanzen gehören z.B. verschiedene Federgrasarten. Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Astragalus exscapus (Stängelloser Tragant)
FFH-Richtlinie: Subpannonische Steppen-Trockenrasen (LRT 6240*) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen
Kurzbeschreibung: Basiphytische Trocken- und Halbtrockenrasen submediterraner bis subkontinentaler Prägung. Schließt primäre Trespen-Trockenrasen (Xerobromion) und sekundäre, durch extensive Beweidung oder Mahd entstandene Halbtrockenrasen (Mesobromion, Koelerio-Phleion phleoides) ein. Letztere zeichnen sich meist durch Orchideenreichtum aus und verbuschen nach Einwandern von Saumarten bei Nutzungsaufgabe.
Prioritär sind "besondere orchideenreiche Bestände". Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Astragalus exscapus (Stängelloser Tragant), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)
FFH-Richtlinie: Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (Festuco-Brometalia) (LRT 6210 (*)) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Subkontinentale Blauschillergrasrasen
Kurzbeschreibung: Trockene, oft lückige Rasen auf mehr oder minder kalkhaltigen Sanden mit subkontinentalem Verbreitungsschwerpunkt (Blauschillergrasrasen, Koelerion glaucae, Sileno conicae-Cerastion semidecandri, Sedo-Cerastion z.T.). Die reinen bis anlehmigen, basenreichen Sandböden sind eiszeitlich oder durch Wind oder Wasser entstanden bzw. verlagert worden. Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie)
FFH-Richtlinie: Subkontinentale Blauschillergrasrasen (Koelerion glaucae) (LRT 6120*) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation
Kurzbeschreibung: Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation auf flachgründigen Felsstandorten (Sedo-Scleranthion, Sedo albi-Veronicion dillenii) und Felsgrus. Infolge Trockenheit ist die lückige Vegetation durch zahlreiche Moose, Flechten und Crassulaceen gekennzeichnet. Die Silikatfelskuppen und -simse mit artenreichen Silikatflechtengesellschaften sind zumindest in Mitteleuropa extrem gefährdet und sind ebenfalls eingeschlossen. Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)
FFH-Richtlinie: Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii (LRT 8230) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen
Kurzbeschreibung: Offene lückige Vegetation des Alysso-Sedion albi auf Felskuppen, Felsschutt und Felsbändern, meist von einjährigen oder sukkulenten Arten beherrscht. Natürliche Vorkommen sind i.d.R. auf kalk- oder basenreichen Hartsubstraten ausgebildet. Sekundärstandorte mit naturnaher Entwicklung (z.B. alte aufgelassene Steinbrüche und Halden) gehören ebenfalls zu diesem Typ. Quelle und weitere Information: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie)
FFH-Richtlinie: Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen des Alysso-Sedion albi (LRT 6110) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Schwermetallrasen
Kurzbeschreibung: Natürliche und halbnatürliche, meist lückige Schwermetallrasen auf natürlich anstehendem schwermetallreichem Gestein (z.B. Blei, Zink, Kupfer) oder meist älteren Abraumhalden des Bergbaus. Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose)
FFH-Richtlinie: Schwermetallrasen (Violetea calaminariae) (LRT 6130) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Europäische trockene Heiden
Kurzbeschreibung: Baumarme oder -freie, von Ericaceen dominierte, frische bis trockene Zwergstrauchheiden vom küstenfernen Flachland bis in die Mittelgebirge und Alpen auf silikatischem bzw. oberflächlich entkalktem Untergrund. Dazu gehören Calluna-Heiden des Flachlandes, deren Krähenbeer- und Blaubeerreiche Ausbildungen sowie die Bergheiden der höheren Lagen. Quelle und weitere Informationen: BfN
Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)
FFH-Richtlinie: Europäische trockene Heiden (LRT 4030) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.
Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:
Graue Skabiose im Projektgebiet
Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Graue Skabiose in Steppen-Trockenrasen. Mehr als die Hälfte aller Vorkommen ist dort zu finden. Weitere schätzungsweise 20 Prozent der Bestände siedeln in Kalk-Trockenrasen. Seltener ist die Graue Skabiose in Sandtrockenrasen, Kalk- und Silikat-Pionierfluren, Schwermetallrasen sowie in Fels-Heiden anzutreffen.

Die Lebensräume der Grauen Skabiose im Projektgebiet sind vielfältig.
Wir möchten dazu einladen, diese besondere Vielfalt zu entdecken.