Scabiosa - Signet

Lebensräume

Die Graue Skabiose wächst in trocken-warmen Gebieten auf basenreicheren, nährstoffärmeren Standorten in Trockenrasen. Diese Lebensräume beherbergen oft artenreiche Pflanzengesellschaften und sind Hotspots der Artenvielfalt.

  • Blütenreicher Schwermetallrasen - Krümmling bei Bischofrode
    Graue Skabiose und Steppen-Sesel im Krümmling, einem historischen Haldenbereich mit einem Mosaik aus Schwermetall- und Trockenrasen (LRT 6130 und 6210).
  • Blühende Biscutella auf dem großen Lunzberg bei Lettin
    Zierliches Brillenschötchen und Haar-Ginster in einer Pionierflur auf einer Porphyrkuppe der halleschen Lunzberge (LRT 8230).
  • Kachstedt
    Steppen-Trockenrasen (LRT 6240*) am Weinberg Kachstedt, Lebensraum der Grauen Skabiose und des Stängellosen Tragants, der hier eines seiner größten Vorkommen hat.

  • Drohnenaufnahme Brachbornsberg
    Blick auf den Brachbornsberg. In den Steppenrasen (LRT 6240*) am Oberhang wachsen auch Graue Skabiose und Stängelloser Tragant.
  • Halbberge Mertendorf
    In den südöstlich von Naumburg gelegenen Halbbergen Mertendorf wächst die Graue Skabiose in einem von Echter Hirschwurz dominierten Trockenrasen (LRT 6210*).
  • Drohnenaufnahme des Spitzbergs, eine offene Moränenkuppe im Kiefernforst gelegen
    Spitzberg Klinke, eine markante, offene Kuppe mit reicher floristischer Ausstattung (LRT 6240*, 6120*, 4030) und Vorkommen der Grauen Skabiose und der Trauben-Graslilie.

Subpannonische Steppen-Trockenrasen

Kurzbeschreibung: Subkontinentale Steppenrasen mit Vegetation des Verbands Festucion valesiacae und verwandter Syntaxa. Die Bestände können primär oder sekundär entstanden sein. Der Lebensraumtyp findet sich einerseits auf tiefgründigen Böden und andererseits auf flachgründigen südexponierten Felshängen. Er ist durch ein (sub)kontinental getöntes Klima mit warmen Sommern und kalten trockenen Wintern gekennzeichnet. Zu den typischen Pflanzen gehören z.B. verschiedene Federgrasarten. Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Astragalus exscapus (Stängelloser Tragant)

FFH-Richtlinie: Subpannonische Steppen-Trockenrasen (LRT 6240*) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen

Kurzbeschreibung: Basiphytische Trocken- und Halbtrockenrasen submediterraner bis subkontinentaler Prägung. Schließt primäre Trespen-Trockenrasen (Xerobromion) und sekundäre, durch extensive Beweidung oder Mahd entstandene Halbtrockenrasen (Mesobromion, Koelerio-Phleion phleoides) ein. Letztere zeichnen sich meist durch Orchideenreichtum aus und verbuschen nach Einwandern von Saumarten bei Nutzungsaufgabe.
Prioritär sind "besondere orchideenreiche Bestände". Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Astragalus exscapus (Stängelloser Tragant), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)

FFH-Richtlinie: Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen (Festuco-Brometalia) (LRT 6210 (*)) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Subkontinentale Blauschillergrasrasen

Kurzbeschreibung: Trockene, oft lückige Rasen auf mehr oder minder kalkhaltigen Sanden mit subkontinentalem Verbreitungsschwerpunkt (Blauschillergrasrasen, Koelerion glaucae, Sileno conicae-Cerastion semidecandri, Sedo-Cerastion z.T.). Die reinen bis anlehmigen, basenreichen Sandböden sind eiszeitlich oder durch Wind oder Wasser entstanden bzw. verlagert worden. Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie)

FFH-Richtlinie: Subkontinentale Blauschillergrasrasen (Koelerion glaucae) (LRT 6120*) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Silikatfelskuppen mit Pioniervegetation

Kurzbeschreibung: Silikatfelskuppen mit ihrer Pioniervegetation auf flachgründigen Felsstandorten (Sedo-Scleranthion, Sedo albi-Veronicion dillenii) und Felsgrus. Infolge Trockenheit ist die lückige Vegetation durch zahlreiche Moose, Flechten und Crassulaceen gekennzeichnet. Die Silikatfelskuppen und -simse mit artenreichen Silikatflechtengesellschaften sind zumindest in Mitteleuropa extrem gefährdet und sind ebenfalls eingeschlossen. Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)

FFH-Richtlinie: Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii (LRT 8230) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen

Kurzbeschreibung: Offene lückige Vegetation des Alysso-Sedion albi auf Felskuppen, Felsschutt und Felsbändern, meist von einjährigen oder sukkulenten Arten beherrscht. Natürliche Vorkommen sind i.d.R. auf kalk- oder basenreichen Hartsubstraten ausgebildet. Sekundärstandorte mit naturnaher Entwicklung (z.B. alte aufgelassene Steinbrüche und Halden) gehören ebenfalls zu diesem Typ. Quelle und weitere Information: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie)

FFH-Richtlinie: Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen des Alysso-Sedion albi (LRT 6110) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Schwermetallrasen

Kurzbeschreibung: Natürliche und halbnatürliche, meist lückige Schwermetallrasen auf natürlich anstehendem schwermetallreichem Gestein (z.B. Blei, Zink, Kupfer) oder meist älteren Abraumhalden des Bergbaus. Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose)

FFH-Richtlinie: Schwermetallrasen (Violetea calaminariae) (LRT 6130) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Europäische trockene Heiden

Kurzbeschreibung: Baumarme oder -freie, von Ericaceen dominierte, frische bis trockene Zwergstrauchheiden vom küstenfernen Flachland bis in die Mittelgebirge und Alpen auf silikatischem bzw. oberflächlich entkalktem Untergrund. Dazu gehören Calluna-Heiden des Flachlandes, deren Krähenbeer- und Blaubeerreiche Ausbildungen sowie die Bergheiden der höheren Lagen. Quelle und weitere Informationen: BfN

Lebensraum von: Scabiosa canescens (Graue Skabiose), Anthericum liliago (Trauben-Graslilie), Biscutella laevigata subsp. gracilis (Zierliches Brillenschötchen)

FFH-Richtlinie: Europäische trockene Heiden (LRT 4030) sind EU-weit als „Lebensraumtyp von gemeinschaftlichem Interesse“ eingestuft.

Vorkommen und Ausprägungen im Projektgebiet:

Graue Skabiose im Projektgebiet

Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Graue Skabiose in Steppen-Trockenrasen. Mehr als die Hälfte aller Vorkommen ist dort zu finden. Weitere schätzungsweise 20 Prozent der Bestände siedeln in Kalk-Trockenrasen. Seltener ist die Graue Skabiose in Sandtrockenrasen, Kalk- und Silikat-Pionierfluren, Schwermetallrasen sowie in Fels-Heiden anzutreffen.

Die Lebensräume der Grauen Skabiose im Projektgebiet sind vielfältig.
Wir möchten dazu einladen, diese besondere Vielfalt zu entdecken.

Scabiosa vor Ort